Sustainable Impact Award 2022: Das sind die Finalisten

2022-09-10 14:21:30 By : Mr. Stone Shi

Diese Schiffe halten am ersten klimaneutralen Containerterminal der Welt, in Hamburg Altenwerder. Mit dem Projekt ist die Betreiberin, die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) Finalistin beim Sustainable Impact Award.

Nachhaltigen Fisch? Gibt es nicht. Ein emissionsarmer Hafen? Zukunftsmusik. Fußbodenbelag, der Emissionen speichert? Schön wär es. Beim Sustainable Impact Award werden Unternehmen ausgezeichnet, die solche Vorurteile durchbrechen. Das sind die Finalisten.

Das erste klimaneutrale Hafenterminal der Welt: Für Angela Titzrath, Vorsitzende der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), war das ein Meilenstein. Am Hamburger Terminal Altenwerder fahren die Containertransporter nur noch mit Elektromotor statt mit Diesel, schon das spart 10.000 Tonnen CO2 im Jahr. Neue Lagerkrane können die Container auf dem Hafengelände nun doppelt so hoch stapeln wie zuvor, so braucht die HHLA weniger Fläche. Auch die Zugwaggons, mit denen die Container den Hafen auf der Schiene verlassen können, sind gegen leichtere ausgetauscht, der Energiebedarf sank so um ein Drittel.

Damit ist die HHLA in diesem Jahr ein Kandidat für den Sustainable Impact Award (SIA) in der Kategorie „Impact on Earth“. Bereits zum zweiten Mal verleihen WirtschaftsWoche und die Versicherung Generali den Nachhaltigkeitspreis. Die Jury hat dafür über 70 Bewerbungen geprüft, nun stehen die Finalisten in den drei Hauptkategorien fest. Wer den Preis entgegennehmen darf, erfahren die Bewerber und Bewerberinnen auf der Preisgala am 22. September 2022 auf dem EUREF Campus in Berlin. Doch für jeden der Finalisten gibt es gute Gründe, warum sie einen Preis verdient hätten.

Neben der HHLA ist in der Kategorie „Impact on Earth“ auch die chemische Fabrik W. Neudorff nominiert. Gegründet 1854, und damit Deutschlands ältester Hersteller für Pflanzenschutzmittel und Tierpflege, produziert Neudorff heute klimaneutral – dank Wasserkraft, Solaranlagen und einer Kraft-Wärme-Kopplung. 14 Prozent der benötigten Energie kann Neudorff dafür bereits selbst erzeugen. Mit neuen Solaranlagen soll der Anteil auf 26 Prozent steigen. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind angehalten, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu senken. Schon seit zehn Jahren – und damit lange vor der Coronapandemie – nutzt Neudorff deshalb Videokonferenzen, um Dienstreisen zu vermeiden.

Die Produkte der Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtechnik wiederum stabilisieren Tunnel, formen Autos, vervollständigen Maschinen und Rohre. Das Unternehmen aus dem Schwarzwald mit 400 Mitarbeitern ist Experte für Leichtbau aus Stahl. Nur: Um Stahl zu formen, braucht es Energie. Neumayer investierte deshalb in möglichst effiziente Induktionsanlagen, verwendet Schmiedewärme bei der Erhitzung der Teile wieder. Über 2500 Tonnen CO2 kann Neumayer so in einem Jahr sparen.

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Nachhaltig gefangener Fisch? Viele halten das in der Zeit des modernen Fischfangs für eine Illusion. Followfood will beweisen, dass es doch möglich ist. Seit 2007 bringt Followfood Fischkonserven oder Tiefkühlgerichte in die Supermärkte. Mittlerweile besteht das Portfolio aus 90 Produkten, alles Lebensmittel nach Bio-Standard. Regelmäßig lässt Followfood für den Lebenszyklus der Produkte auch Ökobilanzen erstellen. Die Fischer, mit denen Followfood zusammenarbeitet, werden jährlich überprüft. Auf den Malediven baut das Unternehmen aus Friedrichshafen gerade eine Fair-Trade-Fischerei für Thunfisch auf.

Egal ob Staubsauger, Heizkörper oder Bremskraftverstärker für das Auto: Buhl kann auch die sperrigsten Teile sicher verpacken. Das Familienunternehmen aus dem Sauerland verarbeitet Frischfasern und 3900 Tonnen Altpapier im Jahr, macht daraus im Fasergussverfahren zum Beispiel Transportverpackungen. Das Unternehmen produziert mit Ökostrom, hat seinen Energieeinsatz in fünf Jahren um ein Fünftel gesenkt.

Alle sprechen von CO2-Neutralität. Interface spricht von CO2-Negativität. Der Hersteller für Bodenbeläge hat sich vorgenommen, mit seiner Produktion CO2 zu binden und zu speichern. 1,3 Milliarden US-Dollar Umsatz macht das Unternehmen weltweit mit seinen Fußböden, die zum Beispiel aus Kautschuk oder Fischernetzen entstehen. 15 Jahre Garantie gibt Interface für seine Produkte – und nimmt die Teppichfliesen und Bodenbeläge auch zurück. Damit ist auch Interface für den SIA in der Kategorie „Impact of Product“ nominiert.

Seit 60 Jahren fertigt die Probst GmbH Maschinen und Werkzeuge für den Alltag auf Baustellen. Auf Sicherheit und Gesundheit wird auch im eigenen Betrieb Wert gelegt: Es gibt eine betriebliche Altersversorgung und eine Pensionskasse mit Zuschüssen des Arbeitgebers. Probst bietet Leasing-Fahrräder an, unterstützt Pendler aber auch mit Fahrkostenzuschüssen. Damit hat es die Probst GmbH unter die Top drei der Jury des SIA in der Kategorie „Social Impact on Employees“ geschafft.

Ebenso wie BettercallPaul. Das Unternehmen hat rund 100 Beschäftigte an drei Standorten, die für Kunden maßgeschneiderte Software designen und auch Beratung anbieten. Als Arbeitgeber legt die BettercallPaul besonderen Wert auf die mentale Gesundheit: Eine Psychologin berät die Mitarbeiter zu Belastung und Überlastung. Mit Zeitwertkonten können die Beschäftigten für Sabbaticals oder auch einen früheren Rentenantritt sparen. Auch seine Gewinne schüttet BettercallPaul anteilig an die Mitarbeitenden aus.

Vetter Pharmas Spezialität sind Spritzen, die mit Medikamenten befüllt sind und direkt den Patienten verabreicht werden können. 5700 Beschäftigte hat das Familienunternehmen weltweit. Firmensitz ist Ravensburg. Als Gesundheitsunternehmen bietet Vetter Pharma seinen Mitarbeitern viele Angebote und Beratung zur Vorsorge an. Außerdem kümmert sich das Unternehmen mit VetterKids um die Kinder der Beschäftigten – das Unternehmen organisiert IT- oder Englisch-Camps, Fußball und Tennis-Angebote und sogar ein Segelcamp.

Wer gewinnt? Seien Sie live dabei, wenn die Unternehmen das erfahren - bei der Preisverleihung des SIA 2022 auf dem EUREF-Campus in Berlin. Hier können Sie sich für die Gala anmelden.

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