Adrian Berchtold, Geschäftsführer und Präsident des Verwaltungsrates, sowie Valentin Baumann, Leiter Finanzen, Personal und Services, haben die Firmenanteile des bisherigen Mehrheitsaktionärs Coopera Immobilien AG übernommen, wie Ruckstuhl am Montag mitteilte.

Das Unternehmen besitzt nun auch das Grundstück in der Bleienbachstraße, wo Ruckstuhl seinen Sitz hat, sowie zwei angrenzende Parzellen. Möglich wurde dies durch einen Investor aus der Region.

Der Teppichhersteller konzentriert seine Textilproduktion am bisherigen Standort, wodurch auf dem 14.000 Quadratmeter großen Areal in der Bleienbachstraße Platz geschaffen wird. Diese soll je nach Bedingung des Investors zu Sonderkonditionen an Kleinunternehmen und Kulturschaffende vermietet werden.

„Wir begrüßen diesen Wechsel, weil er uns ermöglicht, weiterzumachen und eine Belebung bedeutet“, wird Berchtold in der Mitteilung zitiert. „Gleichzeitig freuen wir uns, dass der Investor gute Rahmenbedingungen für einen Nutzungsmix mit Kleingewerbe und Kultur schafft.“

Eine solche Nutzung ist das im Aufbau befindliche Langenthaler Porzellankompetenzzentrum. Ziel ist es, das reiche Porzellanerbe der Stadt der breiten Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

Unweit von Ruckstuhl wurde bis in die 1990er Jahre in der Porzellanmanufaktur Langenthal Geschirr hergestellt. Der "Langenthaler" ist seit Jahrzehnten aus Schweizer Haushalten, Hotels und Restaurants nicht mehr wegzudenken.

Auf dem Gelände des ehemaligen „Porzi“, wie die Porzellanfabrik im Volksmund genannt wird, soll ein neues, vielfältiges Stadtquartier entstehen. Bis dahin wird die Industriebrache temporär genutzt.

Die Stadt Langenthal erhielt 2019 den Wakker-Preis des Schweizerischen Heimatschutzes für den Umgang mit ihrem baulichen Industrieerbe.