Kandern: Einsatz für die „Dorfmitte Holzen“ - Kandern - Verlagshaus Jaumann

2022-10-01 15:14:40 By : Ms. Maggie King

Kandern-Holzen - Der erste Arbeitseinsatz der Genossenschaft „Dorfmitte Holzen“ für den Umbau ihres Dorfzentrums war ein voller Erfolg: Mehr als 35 Helfer, vom Kind bis hin zum Senioren, fassten mit an. Es wurden in und an der ehemaligen Seniorenakademie Fenster abgeklebt, die Rahmen gestrichen sowie Möbel umgeräumt, um Platz für weitere Handwerkerarbeiten zu schaffen.

Neben dem Gebäude wurde Pflaster aufgeritzt, um Gräben für neue Elektroleitungen zu legen, ein Standort für Kühlräume war in Vorbereitung, und der weitläufige Garten des Anwesens wurde von vielen freiwilligen Gärtnern, darunter auch die ehemaligen Besitzer des Anwesens, Marianne und Peter Regez, auf Vordermann gebracht.

In einem Container wurde wieder verwertbares Kopfsteinpflaster gesammelt. Nebenan reinigten Jugendliche Theaterbühnenelemente und stapelten Teppichfliesen.

In dem Gewusel verlor man als Außenstehender die Übersicht – im Gegensatz zu den Helfern: Die nämlich hatten sich je nach Aufgabenbereich gruppenweise bestens organisiert und abgesprochen.

Koordiniert wurden die Arbeiten Thomas Kammerer, dem Vorsitzenden der Genossenschaft, und Elisabeth Zumkehr, zuständig auch für das Marketing. „Erste Anfragen für das Mieten der Räume gibt es bereits“, teilte sie erfreut mit.

Offizieller Eigentümerwechsel war am 1. März. Die für den Kauf des großen Anwesens gegründete Genossenschaft will das Haus zum Anlaufpunkt für alle Bürger im Dorf machen. Wichtig ist deshalb auch der geplante Gastronomiebereich.

Zwei der drei Wohnungen im Gebäude sind bereits vermietet. Die dritte Wohnung hinter großen Glasfenstern über dem Wintergarten wird gerade renoviert. Noch stapeln sich hier Gartenmöbel und Gerätschaften.

Diese Wohnung würde man gerne dem Gastronomen anbieten, der Küche und Gasträume im Untergeschoss des Altbaus betreiben will. „Für uns würde die Vermietung an den Pächter der Küche Sinn ergeben, denn eine Gastronomie ist ja nicht immer leise“, erklärt Zumkehr.

Gut in Schuss ist der Anbau mit dem schönen Konzertsaal und den anderen Räumen, die als Büro, Umkleiden und Schminkräume, Proberäume oder auch für kleinere Feiern genutzt werden können. Durch die Einnahmen aus Wohnungs- und Raumvermietung soll das Gesamtensemble zukunftsfähig und damit finanziell rentabel gemacht werden.

„Wir sind jetzt mehr als 200 Genossinnen und Genossen, die meisten sind aus Holzen, aber Bürger aus ganz anderen Regionen haben Anteile erworben“, erklärt Zumkehr auf einem Rundgang durch das alte und das neue Gebäude. Durch den Verkauf der Genossenschaftsanteile – ein Anteil kostete 1000 Euro – wurde das Eigenkapital in Höhe von 330 000 Euro erreicht. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei 1,3 Millionen Euro.

Im Neubau ist der Fahrstuhl gerade vom TÜV abgenommen und funktioniert tadellos. „Es ist schön, dass so auch gehbehinderte Gäste einen leichten Zugang zum Konzertsaal und dem Foyer davor haben“, findet die Koordinatorin. Ein Hingucker sind die bunten Glasfenster im Neubau. Glasplatten, als Einzelkunstwerke gestaltet, verkleiden auch die Heizkörper.

„Wegen der Kosten würde heute kein Mensch mehr solch tolle Glaselemente herstellen lassen“, weiß Zumkehr. Stichwort Heizkörper: Geheizt wird das große Anwesen mit Öl – die Umstellung auf eine modernere Heizung ist aber erst einmal Zukunftsmusik.

Im öffentlichen Parkanteil des großen Gartens rumpeln derweil Bagger über Steine und Wurzeln. Hier ist man mit dem Entfernen abgestorbener Bäume sowie alter Zaunelemente beschäftigt. Anstelle des Zauns wird noch im März eine Buchenhecke gesetzt werden.

Unter der Pergolakonstruktion klappern die großen Scheren von Else Kammerer und Christa Brätschkus, die Glyzinien wieder in Fasson bringen. Hübsch sehen bereits die Buchsbaumkugeln und die Buchsbaumeinfriedungen der Blumenbeete aus. „Beim Buchsbaum allerdings hat ein Pilz zugeschlagen, wir müssen jetzt beobachten, ob sich die kleinen Hecken wieder erholen, wir haben sie zurückgeschnitten“, zeigt Zumkehr auf eine Reihe von Buchsbaumpflanzen.

Neben dem alten Hauptgebäude wummern Maschinen – hier werkeln die Tiefbauer. Ein Durchbruch für eine Tür zum künftigen Gastrobereich wird vorbereitet, zugleich müssen Gräben für neue Elektroleitungen ausgehoben werden.

 Auch an den kommenden Wochenenden wird samstags am neuen Dorfmittelpunkt gearbeitet: Wer helfen will, kann sich über die Homepage des Vereins: www.dorfmitte-holzen.de unter der E-Mail-Adresse: info@Dorfmitte-Holzen.de anmelden.

Es wird kälter und es wird wieder mehr geheizt. Sei es aus ökologischen, ökonomischen oder geopolitischen Gründen: Sind Sie bereit, die Heizung in diesem Winter ein wenig runterzudrehen, um Gas zu sparen?