Juden-Hass unter Muslimen – warum die Polizeistatistik nicht stimmt - FOCUS online

2022-08-13 14:48:16 By : Ms. Bonny Wen

Die Frankfurter Professorin Susanne Schröter ist Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam. Sie wirft der Politik vor, den Antisemitismus in muslimischen Gemeinden seit Jahren auszublenden. Im Interview mit FOCUS Online erklärt sie unter anderem, warum die Kriminalstatistik bei antisemitischen Straftaten falsch ist.

FOCUS Online: Frau Professorin Schröter, vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts nehmen die Krawalle und Attacken auf Synagogen hierzulande zu, was erleben wir gerade durch die Proteste ?

Susanne Schröter: Hier bricht sich muslimischer Antisemitismus Bahn, der in der deutschen Öffentlichkeit bisher stets ausgeblendet wurde. Nicht nur im rechtsextremen Bereich grassiert Gewalt und Hetze gegen Juden, sondern auch in muslimischen Communitys erstarkt der Antisemitismus. Dies wird aber unter den Teppich gekehrt.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Übergriffe durch Muslime auf Juden in den U-Bahnen, oder auf jüdische Kinder in den Schulen. Aus Furcht vor Attacken verzichten manche Juden inzwischen auf das Tragen religiöser Kleidung in der Öffentlichkeit. Anders als beim Rechtsextremismus, ist diese gefährliche Entwicklung nie wirklich ernst genommen worden.

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Schröter: Etliche Kreise in Kultur und Politik sehen Muslime als Opfergruppe an. Dafür steht etwa der Begriff der Islamophobie oder der antimuslimische Rassismus. Ergo können Opfer keine Täter sein. Diese Geisteshaltung wird leider auch durch Wissenschaftler befeuert, die aus der postkolonialen Theorie kommen. Diese Forscher betonen explizit, dass Muslime keine Täter sein können, weil sie Opfer sind. Das ist schon eine abenteuerliche Sicht der Dinge.

Warum hat die Politik dieses Antisemitismus-Phänomen nicht schon früher aufgegriffen ?

Schröter: Vielen Politikern und auch gerade Kirchenvertretern ist das Thema zu heiß. Da folgt dann immer das Totschlagargument, dass ein öffentlicher Diskurs einzig Wasser auf die Mühlen der AfD schütten würde. Und so rührt man das Problem gar nicht mehr an. Jetzt aber haben wir den Salat, dass unter Muslimen teilweise eine extreme Judenfeindlichkeit vorherrscht. Dabei geht es nicht so sehr um Kritik an den Maßnahmen der israelischen Regierung, sondern eher um eine antisemitische Mischung aus Politik und Religion. Das ist kein neues Phänomen.

Als der Nahostkonflikt 2014 hochkochte, drohten junge Demonstranten auf deutschen Straßen, das Heer des Propheten Mohammed werde wiederkommen und die Juden vernichten. Mit solchen Sprüchen nimmt man Bezug auf die islamische Geistesgeschichte. In manchen Koranversen und Hadithen Mohammeds finden sich Passagen, die Juden und Muslime in ein absolutes Feindschafts-Verhältnis stellen. Die Zuwanderung aus den arabischen Bürgerkriegsländern hat diese antisemitische Haltung hierzulande nochmals verschärft. Wenn man sich mit dem Problem seitens der Politik nicht beschäftigt, dann brodelt es weiter vor sich hin, bis der Kessel überkocht.

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Die Polizeistatistik widerspricht allerdings ihrer Analyse, demnach gehen fast 94 Prozent der antisemitischen Straftaten auf das Konto von Rechtsextremisten.

Schröter: Diese Statistik zeichnet ein falsches Bild. Dass die Polizei die antisemitischen Straftaten vor allem rechtsextremistischen Kreisen zuordnet, ist schlicht irreführend. Alle Fälle, bei denen sich kein Täter finden lässt, werden automatisch dem Rechtsextremismus zugeschlagen. Das geschieht etwa in der Hälfte der registrierten judenfeindlichen Delikte. Daher resultiert der eklatante Überhang Richtung Rechts. Diese Statistik widerspricht aber eindeutig den Befragungen jüdischer Opfer. Ich glaube, dass die Strafverfolgungsbehörden hier ziemlich im Dunkeln tappen. Das nimmt man aber nicht zur Kenntnis.

Schröter: Antisemitismus wird hierzulande automatisch dem rechtsextremen Lager zugeschlagen. Zwar ist es unbestreitbar, dass der braune Sumpf eine große Gefahr darstellt. Aber die Judenfeindlichkeit ist auch ein Problem bei Zuwanderern aus muslimischen Ländern. Ein heikles Thema, an dem sich viele nicht die Finger verbrennen wollen, aber nun müssen wir uns dem Problem endlich einmal stellen.

Was kommt da auf uns zu ?

Schröter: Ein paar Betroffenheitsbekundungen seitens der Politik werden nicht ausreichen, um diese antisemitische Strömung verschwinden zu lassen. Die Krawalle und Angriffe auf jüdische Einrichtungen werden immer wieder aufpoppen. Zumal islamische Organisationen den Judenhass auch noch anheizen.

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Welche Organisationen sind da gemeint ?

Schröter: Zum Beispiel die staatlich gelenkte türkische Religionsbehörde Diyanet nebst dem Dachverband der türkisch-islamischen Religionsvereine in Deutschland Ditib. Auf deren türkischen Heimatseiten läuft gerade eine großangelegte Propaganda gegen Israel und die Juden. Da wähnt man sich plötzlich in einem Heiligen Krieg.

Wie weit verbreitet ist der Antisemitismus im linken Lager ?

Schröter: Seit Jahrzehnten gibt es auch im linken Spektrum einen latenten Antisemitismus. Das geht ja schon zurück auf die Terror-Gruppe RAF in den 70er Jahren und andere linksradikale Bewegungen, die sich mit den militanten Palästinensergruppen verbündet hatten. Da wurden bei Attentaten oder Geiselnahmen mitunter jüdische Opfer eigens herausgefiltert.

Ok, das war einmal, wie sieht es zur Zeit aus ?

Schröter: Ich würde zwei Gruppen von Aktivisten unterscheiden, die sich gegen Israel positionieren. Die eine Gruppe besteht aus ideologischen Hardlinern, die palästinensische Organisationen grundsätzlich als „Befreiungsbewegung“ glorifizieren und Israel das Existenzrecht absprechen. Sie solidarisieren sich selbst mit islamofaschistischen Gruppen wie der Hamas. Man findet diese Akteure vor allem in der BDS-Bewegung, die Israel nebst ihren Bürgern dämonisiert und zum Boykott aufruft. Es handelt sich um überzeugte linke Antisemiten.

Eine zweite Gruppe ist davon angetrieben, sich auf die Seite der vermeintlich Schwachen zu stellen. Es sind oft junge Leute, die primär emotional agieren, aber nur ein rudimentäres Wissen über den Nahost-Konflikt besitzen, der ja nicht gerade einfach zu verstehen ist. Vielleicht würde eine bessere Bildung vor manch einer naiven Parteinahme bewahren. Wenn sie wüssten, dass die Hamas in ihrer Charta nicht nur die Auslöschung des Staates Israel, sondern auch die Vernichtung aller Juden anstrebt, würde vielleicht manch einer ins Grübeln kommen.

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Fehler. „ „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden“, sagte Helmut Schmidt in dem Interview. Als Mittel gegen die Überalterung komme Zuwanderung nicht in Frage. „Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“ (Zitat aus dem Focus 2005)

Sehr geehrte Damen und Herren von Focus Team! Muss leider feststellen das mein Kommentar nicht veröffentlicht wurde der Beitrag ist in meinen Augen weder Rassistisch oder sonst noch was. Er ist sachlich entspricht den Tatsachen (Benennung von Ross und Reiter) wenn ich andere Kommentare lese ist mein Kommentar harmlos. Mann kann natürlich jedes Wort auf die Goldwaage legen und sagen dieses oder jenes Wort ist Rassistisch oder entspricht nicht den Tatsachen. MfG Wolfgang Knoell

Ich frage mich wo jetzt die gegensätzlichen Meinungen der "Abschiebegegner" bleiben? Nach diesen Bilder aus Gelsenkirchen fehlen ihnen wahrscheinlich die Argumente! Man kann nicht auf der einen Seite gegen Antisemitismus die Stimme erheben und andereseits den Hauptgrund totschweigen! Keiner hat das Recht auf deutschem Boden seinem Zorn mit Gewalt Ausdruck zu verleihen. Wer anführt dass sehr viele dieser gewalttätigen Chaoten mit arabischer Abstimmung mitlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, versucht bewußt die Straftäter bequem in die "rechte Ecke" zu verordnen. Die dadurch entstehende falsche Statistik wird nicht nur von links/grünen Gruppierungen gerne verbreitet. Hört endlich auf der Bevölkerung bei Antisemitismus ein "schlechtes Gewissen" einzureden! Nennt korrekte Zahlen!

wenn man Straftaten, die man keinem Täter zuordnen kann, pauschal als rechtsextrem einstuft - um dann daraus eine Bedrohung von rechts herbeizufabulieren.

von Leuten, die vor Gewalt und Terror aus ihrer Heimat fliehen, um bei uns Terror zu verbreiten. Die elementarsten Benimmregeln werden nicht eingehalten. Wie kann man sich so benehmen, wenn man hier in Frieden leben kann und auch noch von uns alimentiert wird. Aus Dank werden israelische Flaggen verbrannt und versucht, Synagogen zu stürmen. Hat man je von Anschlägen von Israelis auf Moscheen und Moslems in Deutschland gehört? Israelische Mitbürger trauen sich nicht mehr, ihre Kipa zu tragen, während moslemische Frauen mit Hilfe ihrer Organisationen sich durch alle juristischen Instanzen klagen, um selbst im Staatsdienst ihre Kopftücher tragen zu können. Wir mit unserer Geschichte müßten ein elementares Interesse haben, daß unsere israelischen Mitglieder hier angstfrei leben können.

Komplett zu löschen ist auch keine Lösung. Zumindest ich sehe keine mehr unter dem Artikel. Noch 8 !

Ganz hervorragender Artikel! Eine derartige Klarstellung ohne jegliche Ausflüchte hätte ich mir auch in vielen anderen Medien gewünscht, darunter solchen, die sich den Kampf gegen Antisemitismus angeblich besonders auf die Fahne geschrieben haben!

daß es in Deutschland wieder zu antisemitischenDemonstrationen kommt,hat keineAhnung,was inzwischen hier abgeht.Die Geflüchteten aus moslemischen Ländern haben den Antisemitismus mit der Muttermilch aufgesogen.Da muß man sich nicht wundern,daß sie sich hier so benehmen.Und bei uns passiert ihnen ja nichts,wenn sie hier demonstrieren.Die Regierung hätte wissen können,was passiert, wenn man Hunderttausende von Moslems unkontrolliert ins Land läßt.Wenn nicht,sie hat doch jede Menge teure Berater engagiert!Wenn die Grünen an die Macht kommen,werden noch mehr Flüchtlinge kommen.Das Land kann ja nicht bunt genug werden.Hoffentlich dämmert es den meisten,was passieren wird.Man kann dieDemos auch nicht mehr denRechten in dieSchuhe schieben,denn dieBilder undBerichte zeigen eine eindeutigeSprache.

wenn ein deutsches Staatsoberhaupt 2015/16 (zum Glück vergeblich) den Friedensnobelpreis anstrebt. Diese Hinterlassenschaft für unsere Kinder haben wir 16 Jahre Merkel zu verdanken!

Sonntag, 16.05.2021 | 14:56 | Dietmar Schneider  | 2 Antworten

wurde letzten Mittwoch ebenfalls eine israelische Fahne, die auf dem Vorplatz des Rathauses gehißt war, verbrannt. Vorgestern rief dann die bestehende Gruppierung „Bunt statt Braun“ zu einer Kundgebung auf. Wie borniert und dumm muß man sein, um nicht zu wissen, aus welcher Ecke der Judenhaß kam und kommt.

Krawalle den falschen Tätern, also Deutschen stattt Muslimen zugeordnet werden. Es ist nichts als bösartiges politisches Kalkül um einen rechten Popanz aufzubauen, auf dem man dreinschlagen kann.

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