Fußpilzbehandlung: Cremes und Föhne bekämpfen die Erreger - DER SPIEGEL

2021-12-06 23:50:01 By : Ms. Summer Wang

Fußpilz entwickelt sich oft in den Zehenzwischenräumen

Fußpilz sieht nicht nur hässlich aus. Es sollte auch nicht aus medizinischen Gründen entlassen werden. Frühzeitig erkannt und konsequent behandelt, lässt sich die Krankheit in der Regel selbst behandeln. Wenn die Therapie nicht innerhalb von zwei Wochen anschlägt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen – ansonsten drohen Komplikationen wie Nagelpilz oder sogar eine Wundrose.

Wie erkennt man Fußpilz?

Der Fußpilz beginnt oft zwischen den Zehen: Die Stelle ist meist gerötet, kleine Bläschen bilden sich und jucken, sagt Annett Biedermann vom Deutschen Podologenverband. Beim Spreizen der Zehen entstehen oft Risse, die weh tun, ergänzt Gabriele Overwiening, Vorstandsmitglied der Bundesapothekerkammer.

Wie bekommt man Fußpilz?

Fußpilz sei ansteckend, sagt Ulrich Klein vom Berufsverband Deutscher Dermatologen und Dermatologen in Witten. An Orten, an denen viele Menschen barfuß sind, ist die Wahrscheinlichkeit, mit infizierten Hautschuppen in Kontakt zu kommen, besonders hoch: in Umkleidekabinen, im Schwimmbad, in Gemeinschaftsduschen, in der Sauna oder im Hotel.

Bist du definitiv infiziert?

„Gesunde Haut kann man kaum anstecken“, sagt Klein. Ansteckungsgefahr besteht daher vor allem dann, wenn die Hautbarriere beeinträchtigt, das Immunsystem geschwächt ist oder leichte Verletzungen an den Füßen vorliegen. Zudem fördert ein feuchtwarmes Klima den Fußpilz – also schwitzige und warme Füße.

Wer ist besonders gefährdet?

Sportler sind anfälliger für Fußpilz. „Sie schwitzen viel und verbringen viel Zeit in Gemeinschaftsumkleiden“, erklärt Klein. Besonders anfällig sind Diabetiker, Menschen mit chronischen Hautentzündungen wie Neurodermitis oder Patienten, die Immunsuppressiva wie Kortison gegen Asthma oder Rheuma einnehmen. Wenn Sie einmal Fußpilz hatten, ist es einfacher, wieder einen zu bekommen.

Kannst du den Pilz alleine wieder in den Griff bekommen?

Wenn Sie an Fußpilz erkrankt sind, muss dieser auf jeden Fall behandelt werden. Normalerweise können Sie dies selbst tun. „Es ist wichtig, den Pilz konsequent zu behandeln“, erklärt Overwiening. „Auch wenn die Symptome relativ schnell abklingen, sind die Erreger noch vorhanden“, ergänzt Biedermann. Wenn Sie die Behandlung zu früh abbrechen, riskieren Sie, dass sich der Fußpilz erneut ausbreitet.

Zur Behandlung gibt es sogenannte Antimykotika - fungizide Cremes, Tinkturen oder Puder. Das muss man manchmal über mehrere Wochen ein- bis zweimal täglich anwenden, sagt Overwiening. Betroffene sollten darauf achten, große Flächen zu behandeln, da sich die Pilzsporen ausbreiten. Ist der Pilz weiter fortgeschritten, verschreibt der Arzt zum Beispiel orale Präparate.

Welche Medikamente eignen sich zur Selbstbehandlung?

Man sollte ein sogenanntes Breitband-Antimykotikum wählen – ein Medikament, das nicht nur gegen einen bestimmten Pilz wirksam ist, erklärt Klein. Einige davon sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Was kannst du tun um zu helfen?

Wichtig ist, die Zehenzwischenräume möglichst trocken zu halten – aber nicht mit einem Handtuch trocken zu reiben. Andernfalls kann die Haut zusätzlich geschädigt werden, was den Pilz begünstigt. „Föhnen ist besser“, sagt Overwiening. Außerdem rät sie, Strümpfe, Handtücher und dergleichen bei mindestens 60 Grad zu waschen. Idealerweise sollten die Schuhe auch desinfiziert werden, entweder mit speziellen Sprays oder einem normalen Desinfektionsmittel, das auch gegen Pilze wirkt (also fungizid ist).

Wann sollte ich mich behandeln lassen?

Unbehandelt kann sich Fußpilz ausbreiten und die Nägel angreifen, warnt Biedermann. Im schlimmsten Fall können Bakterien durch die Ritzen in die Haut eindringen und zu Halsschmerzen führen. „Wenn Ihr Fuß schmerzt, gerötet und geschwollen ist, Sie sich krank fühlen und Schüttelfrost bekommen, ist es höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen“, beschreibt Klein die Symptome. Denn eine Wundrose kann wiederum zu einer Blutvergiftung führen.

So weit sollte es nicht kommen: Wenn die alleinige Behandlung nach zwei Wochen nicht gewirkt hat, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn dann kann es sein, dass die Symptome nicht durch einen Pilz verursacht werden, sondern zum Beispiel durch eine Kontaktallergie oder eine entzündliche Hauterkrankung.

Wie können Sie sich schützen?

Flip-Flops bieten den besten Schutz. Im Schwimmbad sollte man die Schuhe nur am Beckenrand ausziehen, rät Klein. "Sie können es nicht in Wasser bekommen." Nach dem Bad sollten die Füße und die Zehenzwischenräume gründlich getrocknet werden. Auch die Fußpilzrichtlinie warnt davor, in Hotels barfuß auf Teppichen zu laufen. Der beste Schutz sind hier Hausschuhe, da auch Socken die Krankheitserreger nur bedingt fernhalten können.

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Fußpilz entwickelt sich oft in den Zehenzwischenräumen