Frauenfeld: Neuer Mittagstisch im ehemaligen Restaurant Pfeffer

2022-08-13 14:42:11 By : Mr. Jason Lee

Bislang gab es für die Mittagsmodule im Tagesschulangebot im Langdorf eine lange Warteliste. Weil die Primarschulgemeinde pünktlich zum Schuljahresbeginn am Montag im ehemaligen Restaurant Pfeffer einen neuen Mittagstisch in Betrieb nimmt, kann nun erstmals seit langem der Bedarf gedeckt werden. Das erste Menu: Teigwaren mit Tomatensauce und Salat.

Jetzt sind einige Eltern glücklich. Am Mittagstisch im Tagesschulangebot Frauenfeld (TAF) im Langdorf hatte es einfach keinen Platz mehr. Betroffen waren vor allem die Mittagsmodule am Montag, Dienstag und Donnerstag. Wie Silvia Rüedi sagt, gab es eine Warteliste, die immer länger wurde. Die Leiterin des TAF Langdorf sagt:

Glücklich macht die Eltern von Kindern im Primarschulalter aus dem Gebiet der Schulhäuser Langdorf, Herten und Spanner der Umstand, dass am Montag der neue TAF-Mittagstisch für Schülerinnen und Schüler aus dem Spannerschulhaus startet. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants Pfeffer hat es nun für das Mittagsmodul (11.30 bis 13.45 Uhr) zusätzlich Platz für 35 Kinder. Gestartet wird am Montag mit 21 Kindern. Ein Einstieg sei auch nach Beginn des Schuljahres möglich, sagt TAF-Leiterin Rüedi. Mindestens zwei Module pro Woche gilt pro Kind und Woche verbindlich zu buchen. Das können auch Nachmittagsmodule im TAF Langdorf sein. Wer die TAF-Mittagstische noch nicht kennt, kann kommenden Mittwoch, 17. August, von 16 bis 19 Uhr im neuen Mittagstisch im ehemaligen «Pfeffer» reinschauen.

Seit Sommer 2021 ist das Restaurant Pfeffer geschlossen. Zuletzt gab es nebst dem Restaurantbetrieb auch einen Take-away. Der letzte Wirt hatte das Lokal 2016 übernommen, nachdem seine Partnerin und damalige Betreiberin verstorben war. Das Restaurant an der Thundorferstrasse 19 ist eines der ältesten Gasthäuser in der Stadt. Auf einem Plan von 1780 ist es als «Engel» eingezeichnet, schreibt Angelus Hux in seiner Publikation «Frauenfelder Gaststätten damals. Eine historische Beizentour». Mit dem Verkauf an die «Katholische Commun» schloss das Lokal. In der restaurantlosen Zeit wechselte der Name Engel zudem auf die andere Strassenseite. In den 1890er-Jahren ging das Lokal als «Wirtschaft zur Hoffnung» wieder auf. Mit dem Liegenschaftverkauf im Jahr 1901 an Josef Pfeffer, der aus der Region des süddeutschen Sigmaringens eingewandert war, wurde aus dem Lokal die Bierhalle Pfeffer, später das Restaurant Pfeffer. Als letzte Pfeffer-Nachkommin wirtete Josef Pfeffers Enkelin Susanne Kutter-Pfeffer bis 1989. (ma) 

Die Eltern freuen sich über die Mittagsbetreuung. Und ihre Kleinen dürfen sich am Montag auf Teigwaren mit Tomatensauce und Salat freuen. Teigwaren seien ein Renner bei den Kindern, erzählt Silvia Rüedi. Auch immer gut ankommen würden Pommes und Burger oder Fisch. Dazu gibt es immer Gemüse und/oder Salat. Bekocht werden alle Tagesschülerinnen und Tagesschüler in Frauenfeld vom Zürcher Verpflegungsanbieter Menu and More. Rüedi sagt:

Dabei können die Kunden Menüzusammenstellungen wählen. Ihre TAF-Kinder im Langdorf seien aber grundsätzlich unkomplizierte Esser. Und wenn jemand etwas nicht essen mag, gibt es mal ein Probiererli. Und wenn das weiterhin nicht schmeckt, falle auch keine Welt zusammen, sagt Silvia Rüedi.

Wie Schulpräsident Andreas Wirth sagt, habe man schon länger nach Räumlichkeiten für einen Mittagstisch für das Spanner gesucht. Im Sommer 2021 ging das Restaurant Pfeffer zu. Das eröffnete Möglichkeiten für die Primarschulgemeinde, die gemeinsam mit der Stadt das Tagesschulangebot trägt und finanziert. Wirth sagt:

Und nun wird also erstmals seit einem Jahr wieder gekocht in der Restaurantküche respektive im Steamer regeneriert oder im Ofen gebacken. Der neue Mittagstisch wurde innert sechs Monaten aufgegleist. Ein Teil des Mobiliars, der Gläser und des Geschirrs wurde vom Gastrobetrieb übernommen. Zuletzt fanden noch kleinere Arbeiten statt. Der alte Teppich der Beiz kam raus, und es gab einen neuen Boden. Zum neuen Anstrich gesellte sich eine hellere Beleuchtung. Jetzt wirken die Räumlichkeiten richtig einladend. Und das Wichtigste ist natürlich der grosse Spielzeugschrank. Denn die betreuten Kinder wollen nach dem Zmittag spielen – und machen auch mal Hausaufgaben. Silvia Rüedi sagt:

Auch die Projektleiterin und Langdorf-Schulleiterin Isabella Walzthöny kann sich noch an die vormalige Beizenatmosphäre erinnern. Sie freut sich, dass man nun das TAF im Langdorf bedarfsgerecht ausbauen konnte. Wie sie sagt, wird man im neuen Mittagstisch, zu dem es nun die Kinder aus dem Schulhaus und Kindergarten Spanner näher haben, vorerst mit dem bisherigen Personalbestand des TAF Langdorf von neun Personen (davon fünf mit pädagogischer Ausbildung) arbeiten.

Schulpräsident Wirth spricht vom Erfolg des TAF, das Stadt und Primarschulgemeinde mit dem Pilotbetrieb 2007 im Oberwiesen initiierten und seither gemeinsam tragen. 2010 wurde das TAF Oberwiesen, wo heute rund 50 Kinder eingeschrieben sind, definitiv eingeführt. 2012 kam das TAF Huben hinzu, das heute etwas über hundert Kinder besuchen. Mit den gleichen Zahlen operiert das TAF Langdorf, das es seit 2016 gibt. Und wie Wirth sagt, wird im Sommer 2023 das nächste TAF in Betrieb genommen, dann im sanierten und erweiterten Schulhaus Schollenholz. Die hohe Auslastung der Mittagsmodule sei schweizweit ein Thema, sagt Wirth. Der neue Mittagstisch sei deshalb eine logische Weiterentwicklung.

Tag der offenen Tür im Mittagstisch Spanner: Mittwoch, 17. August, 16 bis 19 Uhr, ehemaliges Restaurant Pfeffer (Thundorferstrasse 19).