Partner Ship Design entwirft Kreuzfahrtschiffe

2022-09-24 14:45:55 By : Ms. Maggie King

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Farbenfroh: die Tokyo Bar auf dem Kreuzfahrtschiff Aida Cosma Bild: dpa

Riesige Wellness-Landschaften und eine Achterbahn auf dem Deck: Das Hamburger Architekturbüro Partner Ship Design spielt auf dem Weltmarkt für Schiffsdesign eine herausragende Rolle.

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„Das sind kleine Städte, die wir da entwerfen“, sagt Siegfried Schindler, Geschäftsführer und Mitbegründer der „Partner Ship Design“ State of the Art Cruise Ship Design GmbH. Das Hamburger Architekturbüro entwirft die meisten Bereiche auf Kreuzfahrtschiffen. Partner Ship Design arbeitet hauptsächlich für die Kreuzfahrtanbieter Aida, Costa, P&O und Carnival Cruise Line. Diese Marken gehören zum Carnival-Konzern, dem Weltmarktführer im Bereich Kreuzfahrten.

„Grundsätzlich ist der Schiffbau wesentlich komplizierter als der gewöhnliche Gebäudebau“, sagt Schindler. Herausfordernd sei zum einen der Platzmangel. Da der Reeder das Platzangebot so effizient wie möglich nutzen wolle, müsse sich jede Einrichtung am Kriterium der Multifunktionalität messen lassen. „Dieser Gedanke hat uns auf den Entwurf des Theatriums gebracht.“ Es ist tagsüber ein Begegnungsraum, ein Atrium und abends ein Theater. Das Konzept wurde mittlerweile auf elf Aida-Schiffen verwirklicht.

Zum anderen gälten auf See erhöhte Sicherheitsvorschriften, berichtet der Geschäftsführer. „Die Anordnung der Kabinen und der öffentlichen Bereiche richtet sich immer nach der Festlegung der wasserdichten Abteilungen und Feuerzonen im Schiff.“ Nur von diesen ausgehend könne das Interieur entworfen werden. Auch schreibe die International Maritime Organization (IMO) die Nutzung von zertifizierten und auf Feuerbeständigkeit geprüften Materialien vor.

Zuletzt plante Partner Ship Design die beiden Aida-Schwesterschiffe Cosma und Nova, die zu den sechs größten Passagierschiffen der Welt gehören. Bei acht weiteren ähnlich großen Schiffen des Carnival-Konzerns habe Partner Ship Design als wichtigstes Architekturbüro mitgewirkt. Auch die MS Deutschland, die 15 Jahre lang als Drehort der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ diente, wurde von den Hamburgern entworfen.

Für die Cosma entwarfen die Innenarchitekten 17 Restaurants, 23 Bars, 3500 Quadratmeter Wellnesslandschaft und 2732 Kabinen. Das 337 Meter lange Schiff beherbergt bis zu 5400 Passagiere; hinzu kommen etwa 1500 Crew-Mitglieder. Im Schwesterschiff Nova ließen die Architekten einen Klettergarten bauen. Auf der Mardi Gras der Carnival Cruise Line steht auf dem von ihnen entworfenen Außendeck eine Achterbahn. Innenarchitektonisch seien solche Projekte an Komplexität kaum zu überbieten.

Wegen dieser Vielschichtigkeit übersteige der Entwurf eines ganzen Kreuzfahrtschiffs die Kompetenz gewöhnlicher Innenarchitekten, sagt Schindler. „Ich bin seit 42 Jahren im Geschäft, mein Partner seit 37 Jahren. Mit unserer Erfahrung bekommen wir das hin.“ Sie verfügten über ein besonderes Fachwissen. Nach eigenen Angaben gibt es kein anderes Unternehmen auf der Welt, das Kreuzfahrtschiffe in diesem Umfang entwirft, von der Konzeption bis zum Bau in der Werft.

Ihre Zuverlässigkeit sei ein weiterer Grund für ihren Erfolg. „Die von uns kalkulierte Rechnungssumme für den Reeder passt in 95 Prozent der Fälle.“ Auch werde die Zeitplanung nahezu immer eingehalten. In einem Geschäftsjahr bearbeitet Partner Ship Design durchschnittlich acht Projekte unterschiedlichen Umfangs, wie Silke Förster, Juniorpartnerin und eine von fünf Geschäftsführern, mitteilt. Das reicht von kleineren Umbauten des Innenlebens der Kreuzfahrtschiffe bis hin zur vollständigen Ausgestaltung eines Neubaus.

Jeweils 0,5 bis 1 Prozent der Gesamtkosten des Projekts entfallen auf die Architekten und die an der Entwicklung beteiligten Beraterfirmen. Die Baukosten eines mittelgroßen Kreuzfahrtschiffs von rund 140 000 Bruttoregistertonnen (BRT) liegen bei 700 bis 800 Millionen Euro. Ozeanriesen mit 180 000 BRT oder mehr kosten mehr als eine Milliarde Euro.

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Sie entwerfen die großen Kreuzfahrtschiffe

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