Zimmerfarne: Die schönsten Farnarten inkl. Pflege-Tipps - [SCHÖNER WOHNEN]

2022-09-17 12:26:04 By : Ms. Sandy Luo

Dank ihrer kunstvoll geformten Blätter, ihres umspielenden Wesens und ihrer luftig-lockeren Struktur sind Zimmerfarne ein echter Blickfang. Die exotischen Zimmerpflanzen schmücken Wohn- und Badezimmer mit Leichtigkeit – doch nicht nur das: Mit ihren dekorativen Wedeln filtern sie Formaldehyd aus der Luft und sorgen für ein besseres Raumklima. Wir verraten Ihnen, wie Sie im Dschungel aus Schwertfarn, Tüpfelfarn & Co. die richtige Art für sich auswählen und geben Tipps zu Pflege und Standort.

Ursprünglich aus den tropischen Regionen Afrikas, Amerikas und Asiens stammend zählen die rund 30 Arten der Schwertfarngewächse (Nephrolepidaceae) zu den beliebtesten Vertretern der Zimmerfarne. Besonders der Aufrechte Schwertfarn (Nephrolepis exaltata) ist erwähnenswert, der als imposanter Solist in Hängeampeln oder auf kleinen Tischen gut zur Geltung kommt. Seine gefiederten, hellgrünen Blätter können bis zu 150 Zentimeter lang werden, die Wedel sind – je nach Sorte – entweder aufrecht wachsend oder leicht überhängend, kraus, gewellt oder gedreht. Auch der Schnurblätterige Schwertfarn (bot. Nephrolepis cordifolia) ist mit seinen glatteren Blattfiedern sehr verbreitet und wirkt durch die kleinen, perfekt geformten Blätter besonders elegant.

Der imposante Name passt zum markanten Aussehen des Zweigabeligen Geweihfarnes (Platycerium bifurcatum): Seine enormen, grau-grünen Wedel verzweigen sich an der Spitze zu einer Art Hirschgeweihform und können bis zu einem Meter lang werden. Dank seiner wachsartigen Oberfläche kann dieser Zimmerfarn auch beheizte Räume mit trockener Luft gut aushalten. Durch seinen überhängenden Charakter passt er prima in eine Blumenampel oder dekorativ drapiert auf ein Regal. Stellen Sie ihn einmal die Woche für 10 bis 15 Minuten in etwas lauwarmes Wasser und vermeiden Sie es, seine Wedel mit Wasser zu bestäuben. Als Standort eignet sich ein halbschattiger, heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine ganzjährige Raumtemperatur von 20°C ist ideal für den Geweihfarn.

Klein, zierlich, dekorativ: Der Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum) ist ein äußerst charmanter Zimmergenosse, dessen unzählige, haarfeine Fiederblättchen Luftigkeit und gute Laune versprühen. Die zunächst aufrecht, später überhängend wachsenden Wedel werden bis zu 50 Zentimeter lang. Wie viele andere Farne auch, fühlt sich der Frauenhaarfarn in Badezimmern mit hoher Luftfeuchtigkeit am wohlsten. An diesem Standort können Sie auch eine besondere Eigenschaft dieser Art beobachten: Trotz zarter Blattfiedern perlt das Wasser einfach an ihnen ab. Tipp: Diese Gattung hält viele verschiedene Arten und Sorten bereit, die sich als Zimmerpflanzen eignen, z.B. den Adiantum reniforme mit seinen aufrechten, lockeren Wedeln und kantigen Stielen. Oder den dicht wachsenden Adiantum raddianum.

Der Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum) stammt aus den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas. Seinen Namen verdankt er den goldfarbenen Sporenlagern, die sich auf der Unterseite seiner Blätter befinden. Im Gegensatz zu vielen anderen Farnarten ist der Goldtüpfelfarn relativ lichthungrig und freut sich über einen hellen Standort bei normalen Zimmertemperaturen. Auch dieser Farn liebt aufgrund seiner Herkunft eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Mix aus Blumen- und Orchideenerde ist für ihn das geeignete Substrat.

Die großen, glänzenden Blätter, die an Stechplamen erinnern, sind ein typisches Erkennungsmerkmal für den Sichelfarn (Cyrtomium falcatum), weshalb er auch Stechpalmenfarn oder Ilexfarn genannt wird. Mit einer Wuchshöhe von 30 Zentimetern bleibt diese Art verhältnismäßig klein. Kühle Temperaturen um 18°C und ein halbschattiger Standort sind ihm am liebsten. Auf zu viele Nährstoffe reagiert dieser Farn empfindlich, ebenso wie auf Staunässe. Tipp: Verwenden Sie für den Sichelfarn ein saures Substrat mit einem pH-Wert zwischen 4 und 6.

Der tropische Nestfarn (Asplenium nidus) hat einen eigenwilligen Blattschopf und wächst in seiner Heimat epiphytisch, also aufsitzend auf Bäumen, ohne dabei direkten Kontakt zur Erde zu haben. Durch die trichterförmig angeordneten Wedel kann die Pflanze in den Wipfeln der Bäume einfach Nährstoffe und Wasser aufnehmen, weshalb Sie ihm auch zur Bewässerung – anders als bei anderen Farnen – direkt in seinen Blatttrichter gießen. Obwohl diese Farnart nicht ganz einfach in der Pflege ist, kommt der Nestfarn auch sehr gut mit wenig Licht zurecht. Dunkle Standorte mit Mindesttemperaturen von 18°C sowie einer hohen Luftfeuchtigkeit sind ideal. Die Erde (50% Blumenerde, 50% Sand) sollte stets feucht gehalten werden, am besten mit kalkarmem Wasser.

Der Saumfarn (Pteris cretica), auch Flügelfarn genannt, ist in den warmen, luftfeuchten Regionen aller Kontinente vertreten. In Europa findet man ihn vorwiegend in Spanien und Griechenland als wild wachsende Pflanze. Wer sich für einen Saumfarn entscheidet, hat unter Umständen einen langen Begleiter an seiner Seite: Diese Pflanze wächst zwar nicht allzu schnell, kann sich aber bei guter Pflege rasch buschig entwickeln und sehr alt werden. Bieten Sie diesem Farn einen hellen Standort ohne direkte Sonne, gerne mit hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um die 20°C.

In ihrer natürlichen Umgebung wachsen Farne oft an Flussufern, auf Baumstämmen, bemoosten Steinen oder in Regenwäldern. Als Zimmerfarne sind sie am besten an einem hellen bis halbschattigen Standort ohne direkte Sonne aufgehoben, der keine Zugluft, dafür aber eine hohe Luftfeuchtigkeit bietet. Temperaturschwankungen sind nicht wünschenswert, auch auf trockene Heizungsluft reagieren die meisten Farne sehr empfindlich. Achten Sie deshalb auf eine kontinuierliche Raumtemperatur zwischen 16 und 22°C.

Wer seinen Farn nicht ins Badezimmer stellen möchte, sollte seine Blätter regelmäßig mit feinem Wassernebel einsprühen. Verwenden Sie am besten kalkfreies Wasser. So vermeiden Sie unschöne Flecken auf den Wedeln. Aber Achtung:Nicht jede Art mag mit Wasser besprüht werden, so etwa der Geweihfarn. Diese Sorten können Sie in der Nähe von kleinen Brunnen oder Wasserschalen aufstellen.

Eine hochwertige, nährstoffarme Blumenerde reicht für viele Farne völlig aus. Bei empfindlicheren Arten sollten Sie zu Anzuchterde mit Sandanteilen oder Orchideenerde greifen. Achten Sie darauf, dass die Erde locker und feucht gehalten wird. Staunässe ist jedoch dringend zu vermeiden – vorbeugend hilft das Beimischen von Blähton ins Substrat. Gießen Sie Ihre Farne regelmäßig mit lauwarmem, kalkarmem Wasser. Auch Regenwasser ist geeignet – über Tauchgänge ab und an freut sich Ihre Zimmerpflanze. Stellen Sie hierfür die Wurzelballen für ein paar Minuten in einen Eimer.

Eine Zugabe von Nährstoffen ist in der Regel selten nötig. Eine Versorgung mit Flüssigdünger alle zwei Wochen reicht völlig aus. Im Winter brauchen die Pflanzen nicht gedüngt werden. Braune und trockene Blätter sollten Sie regelmäßig entfernen. Ein Rückschnitt der Triebe hin und wieder fördert den Wuchs und hält den Zimmerfarn in Form.

Die meisten Zimmerfarne sind für Mensch und Hund ausnahmslos giftig und sollten deshalb unbedingt an einem erhöhten Standort aufgestellt werden. Die bloße Berührung der Blätter führt nicht zu Vergiftungssymptomen, aber der Verzehr der Wedel kann schon bei geringen Mengen Erbrechen, Durchfall und Übelkeit hervorrufen.

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